Wie du im Urlaub und auf Reisen auf den Tierschutz achten kannst

Kängurus am Strand in Australien

Tierschutz geht uns alle etwas an. Urlauber wünschen sich während ihrer Urlaubsreise exotische Abenteuer und eine aufregende Zeit.

Tierschutz im Urlaub

Fremde Kulturen und Neues entdecken steht auf der Wunschliste ganz oben. In den Urlaubsregionen begegnen Reisende jedoch auch vielen Attraktionen, welche großes Leid für die Tiere bedeuten können.

Sei es der Ritt auf einem Elefanten oder das Streicheln eines Tigerbabys. Wir wollen dir nun einige Tipps und Tricks für einen tierfreundlichen Urlaub geben. 

Plane deine Reise sorgfältig

Schon im Zuge deiner Reiseplanung kannst du dich über tierschutzwidrige Angebote in deinem Zielland informieren, damit du diese nicht versehentlich mit deinem Besuch unterstützt.

Recherchiere im Vorfeld nach Möglichkeiten für tierfreundliche Angebote. Bei einer Buchung im Reisebüro ist es notwendig den Wunsch nach einer tierfreundlichen Reise bekannt zu geben. Mittlerweile gibt es bereits viele Reiseangebote, welche auf tierschutzwidrige Angebote verzichten. 

Tierleid gibt es bei vielen Urlaubsattraktionen 

Bevor wir näher auf die tierschutzwidrigen Attraktionen im Urlaub eingehen, wollen wir dir einen Überblick geben. Auf der ganzen Welt werden Tiere für Geld missbraucht. Viele Menschen achten darauf diese Angebote nicht in Anspruch zu nehmen. Leider kommt es auch oft zu Täuschungen.

Viele Anbieter von tierischen touristischen Angeboten präsentieren sich seriös. Doch der Schein trügt oft. Tiere müssen qualvoll Kunststücke erlernen und sind in zu kleinen Lebensräumen eingesperrt.

Nach außen scheinen viele Anbieter auf die Tiere zu achten. Im Hintergrund leiden diese jedoch sehr oft.

In Südamerika werden beispielsweise Papageien und Faultiere eingefangen. Touristen können sich dann mit den Tieren fotografieren lassen oder Selfies machen. Die Ablichtung mit den Lebewesen ist natürlich zu bezahlen. 

Delfinarien sind weltweit ein massives Problem. Nicht nur in Florida machen Orcas Kunsstücke auch in Asien boomt das Geschäft förmlich. Für die Wasserparks werden unter anderem wilde Haie, Delfine und Robben eingefangen.

Für Touristen werden die Tiere dann zur Schau gestellt. Um es noch interessanter für die Touristen zu machen, müssen die Tiere meist qualvoll Tricks erlernen. In ihrem Dasein als Schauobjekt müssen Sie diese dann immer wieder wiederholen und vorführen. 

Elefanten zählen zu den beliebtesten Touristenattraktionen. Vor allem in Südafrika, Thailand und Myanmar ist das Elefantenreiten besonders begehrt. In diesen Regionen sind sie bis heute fester Bestandteil des touristischen Angebots. 

Marokko stellt junge Berberaffen als Accessoire für Fotos zur Verfügung. Die Affen werden eingefangen und in miserablen Umständen gefangen gehalten. 

Tiere werden ebenso dazu verwendet, Menschen in Cafés und Restaurants zu locken. In Fernost werden hierfür beispielsweise Eulen und Waschbären aus der Wildnis entrissen. 

Thailand macht mit seinen Tiger-Tempeln aufmerksam. Gegen einen Eintritt können Urlauber Raubkatzen streicheln. Die Raubtiere werden oft sediert und somit ruhig gestellt, damit sie nicht gefährlich für die Urlauber sind. 

Der Elefantenritt

Elefanten in den Camps wirken oft sehr zutraulich und freundlich. Dies wird jedoch nur aufgrund einer frühzeitigen Dressur ermöglicht. Die Dressur fängt in den meisten Fällen bei Jungtieren an. Das kontinuierliche und strenge dressieren führt dazu, dass sich Elefanten streicheln, reiten und füttern lassen.

Doch wie werden die Elefanten gefügig gemacht? Der Elefantenführer (auch Mahout genannt) fügt den Tieren häufig ein Leben lang systemische Schmerzen zu. Dieses schwere körperliche Leid führt zu Verhaltensstörungen bei den Elefanten.

Der Besuch von einer derartigen Einrichtung kann außerdem gefährlich sein. Elefanten in Gefangenschaft greifen immer wieder Menschen an. Es kommt zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod.

Stell dir vor einem Besuch einer solchen Einrichtung immer folgende Frage: „Verhalten sich die Tiere natürlich?”

Das Reiten auf einem Elefanten mag wie ein harmloser Spaß wirken. Dies ist jedoch für die Elefanten nicht der Fall. Die Tiere werden nicht nur qualvoll dressiert, der Alltag von Elefanten in Camps ist oft sehr eintönig. Und Fakt ist: nichts an einem Ritt auf einem Elefanten hat mit seinem natürlichen Verhalten zu tun. 

Keine artgerechte Haltung

Elefanten werden bis heute an Ketten gehalten. Werden die Elefanten gerade nicht für touristische Zwecke eingesetzt, sind sie die meiste Zeit an kurzen Ketten angebunden. Am Tag und auch in der Nacht.

Sie können sich dadurch kaum bewegen. Sie müssen also stundenlang in ein und derselben Position verweilen. Als wäre das noch nicht schlimm genug: Die Ketten sind in der Innenseite oft mit Stacheln ausgestattet. Dies soll verhindern, dass sich die Tiere ruckartig bewegen.

Der Boden besteht nicht selten aus Beton. Viele Elefanten haben dadurch oft Fußkrankheiten und Entzündungen. Zu den häufigsten Fußkrankheiten zählen Sohlengeschwüre.

In Sri Lanka haben 66% der kranken Tiere Fußbeschwerden. Sohlengeschwüre entstehen wenn die Tiere mehrere Tage bzw. Wochen in ihren eigenen Exkrementen stehen müssen.

Nicht selten stehen die eingesperrten Tiere auch tagelang in der prallen Sonne. Die andauernde Hitze stresst die Elefanten extrem. Die notwendigen Schlamm- und Wasserbäder werden den Tieren ebenso kaum zur Verfügung gestellt. Diese würden Sie jedoch zur Pflege und zum Schutz der Haut benötigen. 

Keine nährstoffreiche Ernährung

Betreiber von Elefanten-Camps ernähren die Elefanten oft nicht ausreichend und abwechslungsreich. Wichtige Nährstoffe und Mineralien gibt es nicht.

Da viele Elefanten wohlgenährt aussehen wird oft gedacht, dass die Tiere genügend Futter bekommen. Dies trifft jedoch nur selten zu. Der Eindruck entsteht, weil den Tieren große Mengen an Zucker und Stärke in das Futter gemischt wird. In Thailand werden die Tiere meist nur mit Ananasblättern und dem billigsten Futter ernährt.

Krankheiten, Verletzungen und Schmerzen

Elefanten erleiden Verletzungen meist an sensiblen Stellen. Diese sind oft auf Ketten und Elefantenhaken zurückzuführen. Wunden werden von den Elefantenführern gerne mit Farbe übermalt oder mit Schlamm bedeckt. Touristen sollen ja von den Verletzungen nichts mitbekommen.

Es kommt oft zu Entzündungen, da die Wunden nicht medizinisch versorgt werden. Die Entzündungen führen zu Schmerzen und Langzeitschäden.

Der Elefantensattel für den Ritt sorgt ebenso für Verletzungen. Der Sattel besteht in den meisten Fällen aus Holz oder Metall. Der Sattel wird oft tagelang auf dem Rücken des Tieres gelassen. Es entstehen Druckwunden, Wirbelsäulenverletzungen und Schürfwunden.

Erhöhter Stresslevel und Angst

Auch Elefanten können Depressionen haben! Einzeln gehaltene Tiere haben oft Depressionen und sind sehr ruhig sowie inaktiv. Posttraumatische Belastungsstörungen (kurz PTSD) sind keine Seltenheit.

Elefanten können durch Traumata in ihrer Kindheit derartige Störungen aufweisen. Auslöser können beispielsweise die Trennung von der Familie und der Prozess des Einfangens sein.

Verhaltensstörungen

Auffälliges abnormales Verhalten treten bei Elefanten in Gefangenschaft sehr häufig auf.

Die Dickhäuter schwenken zum Beispiel von einem Bein auf das andere. Der Rüssel wird immer gleich bewegt und die Stoßzähne werden an Gegenständen gerieben. Der Grund dafür kann zum Beispiel Frustration, fehlende Motivation und soziale Isolation sein.

Tierfreundliche Elefanten-Camps

Es gibt sie. Die tierfreundlichen Elefanten-Camps. Ist ein Besuch eines Camps im Urlaub vorgesehen, ist unbedingt auf die Gegebenheiten zu achten. Durch gute Recherche im Internet oder durch Einholung von Meinungen der Experten.

Wir wollen dir nun zwei vertrauenswürdige Camps vorstellen.

Elephant Transit Home

Das Elephant Transit Home befindet sich am Rande des Udawalawe Nationalparks. Zu finden ist es im Süden Sri Lankas. Das Elefantenhaus versorgt um die 40-50 Elefantenwaisen.

Verlieren Elefantenbabys ihre Mütter oder werden sie von ihrer Herde getrennt besteht keine Überlebenschance. Sobald die Tiere stark und groß genug sind, werden sie wieder in die Freiheit entlassen.

Beobachten kann man die Tiere von einer Aussichtsplattform. Auch die Beobachtung der Fütterung der Waisen ist von der Plattform möglich. Anders als in den nicht-seriösen Elefantencamps gibt es keinen direkten Kontakt mit den Tieren.

Werden die Elefanten nicht gerade gefüttert, durchstreifen die Dickhäuter den Nationalpark. Dort werden sie auf ihre Auswilderung vorbereitet.

Wildlife Friend Foundation Thailand

Diese Organisation befindet sich in Thailand. Elefanten in Gefangenschaft sind in Thailand keine Seltenheit. Elefantenführer verleihen ihre Elefanten entgeltlich an touristische Einrichtungen.

Werden die Tiere krank findet keine medizinische Versorgung mehr statt. Auch werden sie oft auch nicht mehr mit Futter versorgt.

Die Wildlife Friend Foundation Thailand kümmert sich um genau diese schwachen Tiere. Bis an ihr Lebensende werden die alten und kranken Elefanten versorgt. Es gibt mehrere große Freigehege. In diesen können sich die Elefanten frei bewegen.

Normalerweise dürfen Touristen keinen direkten Kontakt mit den Tieren haben. Einzig und allein zwei Elefanten stehen den Besuchern zur Betrachtung zur Verfügung. Diese zwei Elefanten sind gegenüber ihren Artgenossen aggressiv beziehungsweise besonders ängstlich.

Delfinarien und Co.

Ungefähr 1.000 – 1.500 Delfine und Kleinwale leben weltweit in Gefangenschaft. Große Tümmler (Delfinart) Belugas und Orcas werden am häufigsten aus der Wildnis entrissen. Während ständig Delfinarien geschlossen werden nimmt gleichzeitig die Zahl der Einrichtungen in China, der Türkei, Japan und Russland zu. Die meisten gefangen gehaltenen Meeressäuger gibt es in Europa und den USA. 

Wildfänge

Man mag kaum glauben, dass Delfine und Co. noch immer für Shows eingefangen werden. Delfinarien in beispielsweise Ägypten, China und Thailand erhalten die Wildfänge aus Japan.

In Taiji (Japan) finden die schockierenden Treibjagden statt. Aufgrund der Treibjagden sterben jährlich unzählige Delfine. Nur die schönsten Exemplare werden nicht getötet. Sie werden an die Delfinarien verkauft.

Früher wurde mit dem Fleisch der Delfine viel Geld verdient. Heute ist das kein lukratives Geschäft mehr. Aus diesem Grund werden die schönsten Tiere für den Tierhandel verwendet. Ein bereits trainierter Delfin kann bis zu 100.000 US Dollar einbringen.

2000-2012 wurden 217 Tümmler aus Japan exportiert. 2012 wurden 18 Weißwale (Belugas) von Russland in das Georgia-Aquarium (USA) exportiert. 

Auch in Deutschland gibt es Delfinarien. Diese befinden sich in Nürnberg und Duisburg. Auch hier gibt es regelmäßig kritische Stimmen, die die Existenz dieser Delfinarien bemängeln. Grund dafür ist, dass viele Tiere frühzeitig sterben und sogar die Vergabe von Psychopharmaka keine Seltenheit ist. 

Seaworld – Tierquälerei auf hohem Niveau 

Orcas müssen vor lauter Musik Kunststücke aufführen und den Trainern Küsse geben. Außerdem sollen die Touristen zum Vergnügen nassgespritzt werden.

Es werden spezielle Maßnahmen zum Erlernen der Kunststücke gesetzt. Ein Nahrungsentzug soll die Tiere zum Kooperieren bewegen. Dies alles passiert nur, damit genügend Geld eingenommen wird.

Seaworld ist sehr bekannt für seine Orca Shows. Freigebende Orcas schwimmen mit ihrer Familie täglich über 100km. Dies ist in derartigen Vergnügungsparks nicht möglich. Sie sind in kleinen Schwimmbecken eingesperrt, meist besteht der Boden aus Beton.

Urlauber und Besucher denken oft, dass es den Tieren gut geht. Doch ein artgerechtes Leben für Orcas sieht anders aus: Orcas gehören in die freie Natur. 

In Seaworld gibt es nicht nur Orca Shows. Unter anderem werden auch Delfine, Seelöwen und Haie gefangen gehalten und für das Entertainment der Besucher genutzt. Erwachsene und Kinder haben die Möglichkeit Seelöwen zu füttern und Delfine zu streicheln.

Die meisten Menschen denken die Tiere mit ihren Berührungen nicht zu verletzen. Das ist ein absoluter Irrglaube. Auf unseren Händen befinden sich Bakterien, welche für die Meeressäuger gravierende Folgen haben können. Die Bakterien können ihr Immunsystem schwächen. Dies hat zur Folge, dass die Tiere krank werden.

Paradoxerweise sind insbesondere Tier- und naturverbundene Familien in Delfinarien zu finden. Wo hat man schon die Möglichkeit den Meeresbewohnern so nahe zu sein? In der freien Natur ist die Chance im Vergleich sehr gering.

Es Bedarf weiterhin an einer guten Aufklärung. Die Menschen müssen informiert werden, dass die Tiere leiden. Die Verlockung eines Besuches ist groß, aber zum Wohle der Tiere sollte unbedingt auf Seaworld und Co. verzichtet werden. 

Unfälle und Angriffe mit tödlichen Folgen

Die Tötung oder Verletzung von Trainer*innen sind keine Einzelfälle. Trainer*innen wurden in den vergangenen Jahren oft von den Wildtieren angegriffen.

Seaworld vermittelt den Eindruck, als wäre dies natürlich. Als seien die Meeressäuger prinzipiell aggressiv. Es gibt jedoch keine Aufzeichnungen, dass zum Beispiel ein Orca Menschen in der freien Wildbahn angegriffen hat.

Dies liegt unter anderem an den Ausweichmöglichkeiten. Orcas und Co. können in ihren kleinen Schwimmbecken nirgendwohin flüchten. Studien vermuten, dass Angriffe aufgrund des täglichen Stress erfolgen. Besucher sollen nicht verschreckt werden. Somit kommt es oft zur Vertuschung von Unfällen.

Es ist kein Ende in Sicht…

Zwar lässt Seaworld derzeit keine Orcas mehr einfangen, jedoch entpuppt sich China als neuer Absatzmarkt. Delfine, Orcas und alle anderen Meeressäuger lassen sich im Grunde genommen nicht züchten.

Es finden zwar laufend Versuche statt, die Tiere sterben jedoch meist nach kurzer Zeit. Wie sollen die Tiere in ihren kleinen Gehegen auch nicht krank werden? 

Alternativen zu Seaworld und anderen Delfinarien

Es gibt keine Einrichtung, welche den Tieren einen passenden Lebensraum bietet. Bitte unterstütze auf keinen Fall derartige Einrichtungen. Kaufe keine Tickets, nur um Orcas und Co. ganz nahe zu sein. Informiere auch du die Menschen in deinem Umfeld über die Gefahren von Delfinarien. 

Whale Watching

Wer hat nicht den Wunsch Wale zu sehen? Die Beobachtung in der freien Wildbahn ist besonders spannend. Die Spannung mit dem Boot raus aufs Meer zu fahren ist unbeschreiblich. Sobald es zur Sichtung kommt ist die Freude unbeschreiblich.

Das schöne an der Beobachtung der Meeressäuger in freier Wildbahn sind:

  • Die Tiere werden nicht gejagt und aus ihrem natürlichen Lebensraum entrissen.
  • Es kann das natürliche Verhalten der Tiere beobachtet werden. 
  • Springen sie aus dem Wasser liegt das nicht an einer jahrelangen Dressur.

Das Whale Watching Geschäft boomt. Nicht nur im Ausland, sondern auch in Europa. Bereits im Jahr 1955 gab es erstmals kommerzielles Whale Watching. 2009 erbrachte das Geschäft über 2,4 Milliarden Euro ein. Immer mehr Urlauber wollen Wale, Delfine und Co. in ihrem Lebensraum beobachten.

Dennoch haben wir eine große Verantwortung. Wir befinden uns im Lebensraum der Tiere. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Tiere nicht gestört werden. Damit deine Whale Watching Erfahrung ein tolles Erlebnis wird haben wir dir hier die Do’s and Don’ts schon einmal zusammen gefasst. 

Die Auswahl des touristischen Anbieters

Vor der Reise solltest du dich unbedingt über die verschiedenen Anbieter informieren. Denn auch hier gibt es Unterschiede. Nicht jeder Tour-Operator achtet auf das Wohl der Tiere. Folgende Kriterien sind für die Auswahl des Anbieters besonders wichtig:

  • Arbeiten die touristischen Leistungsträger mit Forschungsgruppen/Bildungseinrichtungen zusammen?
  • Ist ein Naturschutzverband Teil des Anbieters?
  • Befinden sich Meeresbiologen/Naturforscher an Bord?
  • Achten die Anbieter auf eine nachhaltige Vorgehensweise? Hierzu zählt unter anderem die Fahrgeschwindigkeit des Bootes. Oder auch das nicht-verfolgen der Tiere.

Erfüllen die Anbieter in der Urlaubsregion die Kriterien ist von einer Seriösität auszugehen. Bei Whale Watching Touren muss unbedingt auf die Fahrgeschwindigkeit geachtet werden.

Die Geschwindigkeit ist zu reduzieren, wenn man sich den Tieren nähert. Außerdem sollen 100m Abstand zu den Tieren eingehalten werden. Die Meeressäuger nähern sich bei Neugierde von ganz alleine dem Boot. Ein größerer Abstand ist bei Müttern mit Jungtieren einzuhalten.

Leider gibt es auch Anbieter, die sich keineswegs artgerecht und nachhaltig verhalten. Sie verfolgen die Tiere mit erhöhten Geschwindigkeiten und kreisen sie ein. Sie wollen gut bei den Urlaubern dastehen. Touristen sollen mittels Mundpropaganda darauf aufmerksam machen, dass bei diesem Anbieter eine Sichtung garantiert ist.

Auf das Schwimmen mit den Tieren sollte ebenso verzichtet werden. Auch wenn die Verlockung noch so groß ist. Für die Tiere ist das der absolute Stress.

Von großem Vorteil ist ein Meeresbiologe oder Meeresforscher an Bord. Mit Expert_innen an Bord kannst du alles was du über die Tiere wissen möchtest direkt erfahren, wie z.B.:

  • Bedrohungen der Meeressäuger
  • Art und Vorkommen des Tieres
  • Interpretation über das Verhalten der Tiere
  • Informationen über die korrekte Verhaltensweise gegenüber den Tieren

Auf keinen Fall sollen Delfine und Co. gefüttert werden. Werden die Tiere gefüttert gewöhnen sie sich daran. Dies führt dazu, dass sie verlernen selber auf Nahrungssuche zu gehen. 

Whale Watching in Europa

Wale können nicht nur in weit entfernten Urlaubsregionen gesichtet werden. In Europa gibt einige Hotspots für die Walbeobachtung. 

Deutschland

Auf Sylt, Fehmarn und der Eckernförder Bucht kannst du Wale hautnah beobachten. In dieser Region leben um die 6.000 Schweinswale

Kroatien

Viele verschiedene Delfinarten leben in Kroatien. Angefangen von großen Tümmlern bis hin zu Rundkopfdelfinen und Streifendelfinen. 

Portugal

In der Algarve gibt es neben Delfinen auch Zwergwale und Buckelwale. Vor der Küste Madeiras können Orcas, Streifendelfine und Fleckendelfine gesichtet werden. 30 Tümmler leben südlich von Lissabon. Genauer gesagt im Delta des Sado-Flusses. Diese können mit dem Boot besucht werden.

Spanien

Auf Pottwale, Orcas und auch Grindwale kann bei Gibraltar und Tarif ein Blick geworfen werden. Tümmler, Brydewale und gemeine Delfine sind auf den kanarischen Inseln heimisch. Vor Teneriffa können ganzjährig Zwergwale, Pottwale und Grindwale besucht werden.

Dies waren noch lange nicht alle Länder, welche für Whale Watching geeignet sind. Weitere Möglichkeiten gibt es an folgenden Orten:

  • England
  • Irland
  • Karibik
  • Neuseeland
  • Südafrika

Tiger-Tempel in Asien

Jedes Jahr posieren unzählige Touristen mit Wildtieren vor der Kamera. Ein Foto mit einem gefährlichen Raubtier ist so beliebt wie nie zuvor. Für die Raubtiere ist das jedoch eine absolute Qual. Vorreiter für Tigertempel ist Südostasien. Millionen von Touristen reisen jährlich in die asiatischen Regionen nur um in direkten Kontakt mit Tigern zu kommen.

In asiatischen Tigerfarmen leben mehr als 8.000 Tiger in Gefangenschaft. Das sind mehr als doppelt so viele, wie in freier Wildbahn. Alleine 5.000 bis 6.000 Tiger befinden sich auf Farmen in China, jedoch sind die meisten Farmen für touristische Zwecke gesperrt.

Südostasien gründet immer mehr Tigertempel und Zoos. Täglich werden die Einrichtungen von bis zu 800 Touristen besucht. 50 verschiedene Touristenattraktionen gibt es bereits in Thailand. Dort befinden sich um die 1.500 Tiger in Gefangenschaft. 

Füttern, streicheln und Selfies

Klar sind Tigerbabys zuckersüß und jeder möchte sie streicheln und füttern. Touristische Anbieter vermitteln den Eindruck die Tigerbabys gerettet zu haben. In den meisten Fällen ist dies aber eine Lüge.

Tigerjunge werden ihren Müttern weggenommen. Je früher die Babys den Tiger-Müttern weggenommen werden können, desto schneller sind diese wieder gebärfähig. Doch warum? Es geht wie immer um den Profit.

Touristen zahlen eine Menge Geld, um Tigerbabys zu füttern und zu streicheln. Jeden Tag werden die Babys von Mensch zu Mensch gereicht. Dies entspricht keiner artgerechten Haltung. Die kleinen Raubkatzen haben keine Chance ihr natürliches Verhalten zu erlernen.

Eine artgerechte Ernährung erfolgt ebenso nicht. Die Tigerbabys werden bis sie Teenager sind für Selfies missbraucht. 

Erlernen von Kommandos unter grausamen Umständen

Nicht selten müssen sie auch Kunststücke erlernen. Brüllen und Zähne zeigen auf Kommando. Damit die Tiere den Anweisungen folgen, werden grausame Methoden angewendet. Sie werden geschlagen und mit Stöcken ins Gesicht gestoßen.

Eine weitere schreckliche Maßnahme ist die Verwendung von Urin. Mittels Urinflaschen wird den kleinen Katzen Urin von anderen Tigern ins Gesicht gespritzt. In freier Wildbahn geschieht dies unter Rivalen. Aggressivität und Dominanz soll demonstriert werden.

Es kommt außerdem zu weiteren Maßnahmen. Oft werden Medikamente und Drogen verwendet. Die Raubkatzen sollen ruhig gestellt werden und keine Gefahr für die Besucher darstellen. Teilweise werden ihnen auch die Zähne gezogen. 

Kleine Gehege und schlechte Hygienezustände

Eine artgerechte Haltung gibt es praktisch nie.

Eingesperrt werden die Raubkatzen in kleinen Gehegen mit einem Betonboden. Das Gehege wird selten gereinigt. Die Raubkatzen sind also in ihren eigenen Exkrementen gefangen. Tiger sind normalerweise Einzelgänger. In derartigen Einrichtungen sind sie zu Dutzenden auf engem Raum eingesperrt.

In der Ernährung fehlen oftmals essenzielle Nährstoffe und Mineralien, was zu Körperschäden führt. Viele Tiger haben ein schlechtes Sehvermögen, Muskel- und Skelettschäden. Eine medizinische Versorgung gibt es ebenso in den wenigsten Fällen. 

Tiger als asiatisches Heilmittel

Zu gefährlich für die Urlauber sind geschlechtsreife Tiger. Es soll natürlich noch mehr Geld verdient werden.

Es erfolgt der Verkauf auf dem Schwarzmarkt. In China und Vietnam gilt der Körper des Tigers als Heilmittel. Der Handel mit exotischen Präparaten boomt.

Körperteile wie Knochen, Zähne und Geschlechtsteile sind Zutaten für die asiatische Medizin. Diese und noch mehr Körperteile des Tigers haben angeblich potenzsteigernde und heilende Wirkungen. Die massenhafte Zucht der Tiere erfolgt nicht nur für die medizinischen Aspekte.

Auch das Tragen von Tigerfell beispielsweise wird bis heute als Statussymbol angesehen. 

Die Tiger Tötung – eine Attraktion

„Diving Tigers” ist eine verbreitete Methode zur Tötung. Tiger werden in einem Wassertank ertränkt. Bei dieser Methode der Tötung kommt es zu keiner Verletzung des Fells oder der Organe. Somit hat der tote Tiger noch einen hohen Verkaufswert.

Löwenfarmen

Löwenfarmen gibt es ebenso weltweit. In Südafrika leben bis zu 12.000 Löwen zusammengepfercht in 350 Zuchtfarmen. Die nicht vorhandene artgerechte Haltung, die Tötung und die zur Schaustellung ist vergleichbar mit den Tigerfarmen.

Hinzu kommt noch die Möglichkeit der selbstständigen Tötung der Löwen, wie die Trophäenjagd. Gegen viel Geld können Löwen erschossen werden. Viele Menschen posten Fotos der Tötung bzw. Der toten Tiere auf Facebook und sind stolz darauf.

Verzicht auf Tiger-Tempel und Löwen-Farmen im Urlaub

Verzichte auf jeden Besuch in einem Tiger-Tempel oder in einer Löwenfarm. Es gibt keine Einrichtung, welche die Raubkatzen schützt und versorgt. Organisationen, welche sich um verletzte und kranke Tiere kümmern sind für Touristen nicht zugänglich.

Denke daran, dass alle Einrichtungen versuchen sich in einem guten Licht darzustellen. Beachte bitte, dass jede tierische touristische Attraktion nicht gut für die Tiere ist. Sie leiden immer und haben ein schreckliches Leben. 

Nationalparks und Safaris – eine sehr gute Alternative

Wie auch beim Whale Watching gibt es die Möglichkeit die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. In Südafrika gibt es viele Nationalparks. In diesen leben die Raubkatzen und auch viele andere Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. 

Löwen in Tansania – Ruaha Nationalpark

Der Nationalpark Ruaha hat eine Fläche von 13.000 Quadratkilometern und befindet sich außerhalb der touristischen Zone in Tansania. Hier können unter anderem Löwen und Leoparden gesichtet werden.

Vor allem in der Trockenzeit ist die Beobachtung besonders spannend. Das Gras ist in der Trockenzeit nicht hoch und die Tiere können besser entdeckt werden. 

Löwen in Südafrika – Kruger Nationalpark

Der Kruger Nationalpark ist das größte Natur- und Wildschutzgebiet in Südafrika. Folgende Tiere sind unter anderem vorzufinden:

  • über 500 Vogelarten
  • etwa 114 Reptilienarten
  • 34 Amphibienarten
  • über 1.800 Löwen
  • mehr als 2.000 Nashörner
  • weit mehr als 8.000 Elefanten

Tiger in Indien – Sundarbans Nationalpark

Der Sundarbans Nationalpark ist seit 1987 ein Weltnaturerbe der UNESCO. Zu finden ist der Park am nördlichsten Punkt von Indiens Küste, direkt an der Grenze zu Bangladesch. In diesem Nationalpark sind die größten Mangrovenwälder der Erde zu finden. Übersetzt heißt Sundarbans „schöner Wald”.

Neben dem bengalischen Tiger kann man Leoparden, Wildschweine und Hirsche entdecken. Safaris für Touristen finden ausschließlich per Boot statt. Es gibt etliche Bootsanlegestellen von wo aus das Land zu Fuß erkundet werden kann. 

Tiger Indien – Kanah Nationalpark

Der Kanah Nationalpark befindet sich in Zentralindien und umfasst auch das Phen-Naturschutzgebiet. Bekannt ist der Nationalpark auch als Kanah Tiger Reservat. In diesem Nationalpark ist eine gesunde Population bengalischer Tiger heimisch.

Die Raubkatzen in freier Wildnis anzutreffen ist hier sehr wahrscheinlich. Etwa 100 Leoparden nennen den Nationalpark ebenso ihr Zuhause. Außerdem gibt es verschiedene Wildbärenarten und sogar Wölfe und Streifenhyänen. Tierliebhaber kommen in diesem Park voll auf ihre Kosten.

Fazit

Wie du siehst gibt es einige Touristenfallen in Bezug auf tierfreundliche Urlaubsangebote. Es ist jedoch verständlich, dass Tierliebhaber auch im Urlaub Kontakt zu verschiedenen Tieren suchen.

Die klassischen Tier-Attraktionen sind in den meisten Fällen nicht seriös. Dennoch gibt es genügend Alternativen, welche den Tierschutz auch im Urlaub gewährleisten.

Elefanten kannst du in tierfreundlichen Camps beobachten. Tiger und Löwen gibt es in unzähligen Nationalparks. Und sind wir ehrlich: Es ist doch viel spannender während einer Safari Ausschau nach den Raubtieren zu halten.

Wale kannst du in Europa und auch vielen weiteren Ländern bei einer Bootsfahrt erspähen. Ihr Verhalten ist in ihrem natürlichen Lebensraum nicht gespielt.

Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten wilde Tiere in deinem Urlaub zu sehen. Erkundige dich vor deiner Reise nach nachhaltigen und tierfreundlichen Anbietern. So wird dein Urlaub spektakulär und du wirst Momente erleben, welche du niemals vergisst.

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