Wie sieht so eine Fahrradreise aus?
Während du deine Wunschroute abfährst, kannst du in Ruhe die Natur genießen. Es gibt viele Radwanderwege, die von Radlern sehr geschätzt werden. Auf jedem Kontinent wirst du zahlreiche Möglichkeiten finden, eine Reise mit dem Fahrrad zu unternehmen.
Entdecke Polen und Litauen
Eine Fahrradreise von Warschau nach Vilnius lohnt sich definitiv. Sie bietet eine Route durch atemberaubende Städte mit barocker Architektur. Dazwischen erstrecken sich weitläufige Naturlandschaften: Grüne Wälder, sanfte Hügel und klare Seen.
Warschau ist mit seiner barocken Architektur eine Stadt der Gegensätze. Viele sowjetische Gebäude ragen neben prunkvollen Palästen in die Höhe. Von da aus geht es über verschiedene Orte und Städte wie Białystok.
Białystok ist eine von Wäldern durchzogene Stadt. Mit seinen vielen Kirchen lohnt sich eine Besichtigung während deiner Fahrradreise auf jeden Fall. Auch der Park Pałac Branickich, bekannt als das „Versailles Polens”, ist ein Besuch wert.
In Litauen erwartet dich ebenfalls eine wunderschöne Strecke für deine Fahrradreise. Da wäre der Dusia-See, welcher besonders schön den Sternenhimmel reflektieren kann.
Und auch die Stadt Trakai ist eine Klasse für sich. Mit ihrer Wasserburg, die direkt auf einer Insel inmitten mehrerer Seen gebaut wurde, kannst du mit beeindruckenden Fotos punkten.
Das Reiseziel Vilnius hat eine wunderschöne Altstadt. Sie ist die größte Stadt des Baltikums und kann stolze 50 Kirchen im barocken Stil vorweisen. Von da an kannst du dich entscheiden mit dem Zug zu fahren.
Aber Achtung! Eine direkte Zugverbindung nach Warschau ist selten vorhanden, daher müsstest du über die Ukraine fahren. Bis Warschau dauert die Fahrt 14 Stunden. Solltest du dich von dieser wunderschönen Landschaft noch nicht sattgesehen haben, nimm das Bike – die Freiheit dazu hast du ja.
In den Städten und Dörfern hast du die Möglichkeit, die Kulturen Polens und Litauens kennenzulernen – vor allem auch deren Kulinarik. Während deiner Fahrradreise kannst du in den Genuss regionaler Küchen kommen. Diese sind weit von den üblichen Touristenzielen entfernt.
Bei einer Strecke von 459 Kilometern, lässt sich diese Reise entspannt in neun Tagen durchführen.
Doppelt so lange Zeit solltest du einplanen, wenn du den Rückweg nach Warschau ebenfalls mit dem Fahrrad fährst. Ob du dabei in Unterkünften oder im Zelt schläfst, bleibt natürlich dir überlassen.
Das Wichtigste an dieser Reiseform ist, das du die Seele baumeln lassen kannst. Fern vom Alltag und Beruf, kannst du in dich gekehrt neue Seiten an dir selbst entdecken. Du kannst auch jederzeit anhalten und das Landschaftspanorama genießen.
Gefällt dir ein Ort besonders gut, kannst du gerne den ganzen Tag dort verbringen. Fahrradreisen bieten dir ein besonderes Freiheitsgefühl – anders als beim Autofahren, du bist nicht auf große Straßen festgelegt oder auf Benzin angewiesen. Es ist vor allem nachhaltig und fördert dein Herz-Kreislaufsystem.
Vorbereitung deiner Fahrradreise
Wie bei jeder Reise auch, solltest du auch bei deiner Fahrradreise einige Vorbereitungen treffen. Vor allem beim Reisen mit dem Fahrrad bist du oft abseits von Städten unterwegs.
Um deine Fahrradreise so angenehm wie möglich zu gestalten, solltest folgende Dinge im Voraus klären:
Route auswählen
Kenne deine Fähigkeiten! Besonders für Anfänger sind anspruchsvolle Routen eher schwierig. Mach dich mit den regionalen Besonderheiten, wie beispielsweise Wetter, Sprache, Währung und Wildtiere, bekannt.
Unternimmst du eine Fahrradreise gemeinsam mit mehreren Personen, berücksichtige bei der Routenplanung deine Mitradler. Habt ihr die richtige Route ausgewählt, steht einem tollen Abenteuer nichts mehr im Weg.
Fahrrad-App
In der Natur wirst du, je nach Strecke, möglicherweise kein gutes Internet haben. Daher solltest du dir eine Fahrrad-App zulegen, die meist wie ein Navigationsgerät funktioniert und kein Internet bedarf. Es ist besonders wichtig, nicht die Orientierung zu verlieren.
Nimm eine gute Powerbank mit, um dein Smartphone zu laden.
Um deine Fahrradreise entschleunigt genießen zu können, kannst du auch dein Smartphone zu Hause lassen und dafür eine Karte und einen Kompass mitnehmen.
Zeitbudget einplanen
Auch wenn du in deiner Zeiteinteilung völlig frei bist, solltest du dir dennoch einen Zeitplan erstellen. Vor allem wenn du nur einen begrenzten Zeitraum für deine Fahrradreise hast. Berücksichtige hierbei die Kilometer, die du pro Tag zurücklegen möchtest.
Untrainierte Radfahrer kommen in der Regel auf 20 – 30 Kilometer täglich, trainierte Menschen dagegen oft auf 50 Kilometer. Bedenke auch hier die Fitness deiner Mitradler, solltet ihr in einer Gruppe fahren.
Vor dem Antritt der Fahrradreise solltest du auf jeden Fall ein wenig trainieren, damit du die Reise in vollen Zügen genießen kannst.
Vergiss aber nicht Pausen einzuplanen! Diese kannst du für Besichtigungen oder auch für Dehnungsübungen nutzen, um deine Muskeln und Gelenke zu entspannen.
Fahrrad überprüfen
Das Fahrrad ist auf dieser Reiseform dein wichtigstes Transportmittel. Gehe also sicher, dass alles einwandfrei funktioniert. Überprüfe vor allem die Bremsen, die Schaltung, die Beleuchtung und die Kette. Insbesondere letzteres wird bei deiner Fahrradreise stark belastet. Du solltest sie also regelmäßig reinigen und ölen.
Wichtiges Zubehör für dein Bike
Während deiner Reise musst du mit Pannen rechnen, denn dies ist bei Fahrradreisen keine Seltenheit.
Nehme für deine Reise daher das geeignete Zubehör mit. Wichtig hierbei sind Flickzeug für deine Reifen sowie Pflegemittel für die Kette, die Bremsen und die Schaltung. Für den Fall der Fälle solltest du auch zwei Ersatzschläuche und eine Ersatzkette mitnehmen.
Die Packtasche
Ein Rucksack ist für Fahrradreisen ungeeignet, da er den Rücken viel zu sehr belastet. Viel geeigneter sind Packtaschen, die du am Fahrrad befestigen kannst. Achte beim Kauf darauf, dass die Packtaschen wasserdicht sind.
Um ohne unnötige Anstrengung zu reisen, solltest du so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich einpacken. Nachfolgend haben wir dir wichtige Inhalte für deine Packtaschen aufgeführt:
- Funktionskleidung (schützt vor Wind und trocknet schnell)
- Wechselwäsche sowie Schlaf- und Badekleidung
- Bequeme Sportschuhe
- Regenkleidung mit Gamaschen und Regenhose
- Medikamente, Notfallset und Sonnencreme
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Geld, Ausweis, Versicherungskarte, eventuell auch Zugticket und Hotelvoucher
- Zelt – wenn erwünscht
Beachte, dass ein Zelt mitzunehmen, mehr Gewicht bedeutet. Jedoch sind Übernachtungen in einem Zelt abenteuerlicher und günstiger als die in einer Unterkunft.
Los geht’s!
Anreise zum Reisestart
Natürlich kannst du deine Fahrradreise direkt von Zuhause aus antreten und einfach losradeln. Manche Routen sind jedoch etwas weiter entfernt und du kannst gegebenenfalls den Bus oder die Bahn nutzen, um an deinen Startpunkt zu gelangen.
Wenn du gern eine Route im Ausland befahren willst, gibt es auch hierfür verschiedene Möglichkeiten. Am Nachhaltigsten ist es, wenn du auch hier den Zug benutzt. Natürlich ist auch das Auto eine Möglichkeit, jedoch ist dies teurer und weniger nachhaltig.
Übernachtungsmöglichkeiten
Wenn du während deiner Fahrradreise Zelten möchtest, erkundige dich nach Campingplätzen mit dem sogenannten „Jedermannsrecht”. In manchen Ländern ist es verboten in der freien Natur zu zelten, weshalb du dich unbedingt vor Reiseantritt darüber erkundigen solltest.
Auf Campingplätzen mit „Jedermannsrecht” kannst du kostenlos dein Zelt aufschlagen und dort übernachten.
Fahrradreisen mit Übernachtung
Aber auch verschiedene Unterkünfte wie Ferienwohnungen oder Hotels stehen dir an verschiedenen Orten zur Verfügbar. Vor allem die beliebten Radwanderwege sind mit Pensionen und Unterkünften gesäumt. Oft bieten diese sogar Reparaturen an, sollte während deiner Fahrradreise etwas kaputt gehen.
Welche der Varianten du wahrnimmst, bleibt natürlich stets dir selbst überlassen.
Genug zu trinken
Sehr wichtig und oft unterschätzt: hab immer eine Wasserflasche dabei! Trinke alle 30 Minuten ein paar Schlucke Wasser, da man beim Radeln schnell dehydriert, wenn man nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt.
Spontanität genießen
Während deiner erlebnisreichen Fahrradreise triffst du deine eigenen Entscheidungen. Spielt das Wetter mal nicht mit oder du möchtest dich lieber ausruhen: Genieße es! Anstatt dich mit Zeitdruck zu quälen, kannst du deine Route spontan ändern oder auch mal die Füße hochlegen und entspannen.
Vor- und Nachteile
Wie jede Reiseform auch, hat eine Fahrradreise sowohl ihre Vor- als auch ihre Nachteile.
Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir dir nachfolgend einige aufgeführt. Da gerade auch die Herausforderung deine Fahrradreise zu einem besonderen Erlebnis macht, kannst du manche Nachteile auch als Vorteile sehen.
Vorteile
- Große Auswahl bei kleinem Budget
- Du treibst jeden Tag Sport und bleibst fit
- Gesund für dein Herz-Kreislauf-System
- Du kannst entweder allein oder in Gruppen reisen
- Umweltfreundlich und nachhaltig
- Du bist in der freien Natur unterwegs
- Du kommst an Orte, die du bei normalen Tourismus kaum zu Gesicht bekommst
- Städte lassen sich mit dem Fahrrad entspannt erkunden
- Die Möglichkeit fremde, regionale Küche zu erkunden
Nachteile
- Das Wetter kann dir einen Strich durch die Rechnung machen
- Es ist für Unsportliche sehr anstrengend
- Wenn du dich nicht ausreichend informierst, läufst du in Gefahr dich zu verfahren oder Sehenswürdigkeiten zu verpassen
- Es kann manchmal zu Zeitdruck kommen, wenn du nur eine begrenzte Anzahl an Tagen zu Verfügung hast
- Langstrecken sind für kleine Kinder eher ungeeignet
Für wen eignet sich eine Fahrradreise?
Im Grunde eignet sich diese Reiseform für jeden, der ein Fahrrad fahren kann.
Besonders spaßig wird es, wenn man mit einer Gruppe von Freunden oder mit der Familie unterwegs ist. Jedoch sollten die Jüngsten ein gewisses Alter haben, um bei der Fahrradreise mithalten zu können. Kleinkinder sollten eher bei heimischen Fahrradtouren bleiben.
Fahrradreisen mit der ganzen Familie
Solltest du dich dennoch dazu entscheiden, kleine Kinder mitzunehmen, plane kürzere Routen ein.
Bei dieser Reiseform lernt man viel über sich selbst und seine Mitradler kennen und die gemeinsame Zeit schweißt euch enger zusammen. Das und das Gefühl von Freiheit in der Natur, macht diese Form des Reisens zu einem persönlichen Abenteuer.
Fazit
Wenn du also Reisen nicht nur in Verbindung mit einer Liege am Strand bringst, ist eine Fahrradreise genau das Richtige für dich. Eine Fahrradreise verspricht sowohl Aufregung als auch inneren Ausgleich – und das mit einem kleinen Budget.