Es gibt unzählige verschiedene Reisearten. Bei jeder einzelnen Reise hinterlassen wir einen Fußabdruck. Dieser kann in Form eines Eindrucks auf die Einheimischen des Reiselandes, auf die Natur oder auf einen Ort sein.
Achtsamkeit und Naturverbundenheit bei Reisen zielt auf das Erleben ab, jedoch sind nicht Erlebnis- oder Abenteuerreisen hiermit gemeint, sondern das Erleben mit all unseren Sinnen.
Einen weiteren großen Aspekt gibt es darin, achtsam mit unserer Umwelt umzugehen. Diese Reiseform grenzt sich von der „klassischen” Reiseform ab, meist sind dort diese Punkte beinhaltet:
- In kurzer Zeit, so viel wie möglich sehen und erleben
- Viele Speisen und Getränke konsumieren (z.B. All Inclusive Urlaube)
- Die meiste Zeit in der Hotelanlage verbringen
- Relaxen am Pool
- kaum Gelegenheit zum Kontakt zu Einheimischen
Natürlich ist auch diese Art zu reisen vollkommen in Ordnung. Wer jedoch wirklich intensive Eindrücke vom Land und Leute erleben möchte, muss eine andere Herangehensweise wählen.
Wir wollen dir nun mit diesem Artikel Tipps und Tricks für achtsame und naturverbundene Reisen geben.
Die Bedeutung von tief und achtsam reisen
Reisen heißt Neues kennenzulernen und zu entdecken. Ein Ausbrechen aus der täglichen Routine und den Gewohnheiten steht hierbei meist im Vordergrund.
Das eigene Mindset spielt bei achtsamen und naturverbundenen Reisen eine wichtige Rolle. Bei dieser Reiseform solltest du dich daher unbedingt komplett öffnen. Hiermit ist gemeint, offen für neue Erfahrungen, Menschen und Sitten zu sein. Umso größer der kulturelle Unterschied, desto wichtiger ist es, sich zu öffnen.
Jeder kennt sie: Momente, an welche man sich zurückerinnert. Sei es die Erinnerung an Farben, an das Meeresrauschen, an intensiv duftende Gewürze oder an die warmen Sonnenstrahlen. Oftmals sind es Momente, welche du einfach erlebt und vorher nicht erwartet hast. Die Erinnerungen entstehen aufgrund deiner Achtsamkeit während deiner Reise.
Öffne dich und genieße die Zeit
Die Individualität eines Landes drückt sich zum größten Teil durch die Einheimischen aus. Aus diesem Grund solltest du Einheimischen gegenüber besonders offen sein. Nur so kannst du den Alltag der Einheimischen und das Land intensiv kennenlernen.
Achtsames Reisen bedeutet den Menschen des Landes jederzeit herzlich gegenüber zu treten.
Kommuniziere
Vor deiner Reise solltest du dir gängige Floskeln und Sätze in der Landessprache aneignen. Wenn du die Landessprache nicht fließend sprichst, kannst du vielleicht mit den Menschen vor Ort nicht einwandfrei kommunizieren. Es zeigt allerdings dein Interesse, wenn du zumindest ein paar Wörter in der Landessprache sprechen kannst.
Versuchst du in der Landessprache zu sprechen, zeigt dies deine Bereitwilligkeit in die Kultur einzutauchen. Du vermittelst den Einheimischen, dass du dich für sie und das Land interessierst.
Respektiere Land, Kultur und Leute
Zu der Reiseform Achtsamkeit und Naturverbundenheit bei Reisen gehört auch der gegenseitige Respekt. Verhalte dich gegenüber Einheimischen und der Umwelt respektvoll. Du möchtest doch sicher auch, dass Urlauber unsere Sitten achten und respektieren.
Mache dich vor deiner Reise mit den Gepflogenheiten deines Reiseziels vertraut. Jedes Land beinhaltet Do’s & Dont’s. Auf diese solltest du unbedingt Wert legen. In muslimischen Ländern solltest du beispielsweise vermeiden, betrunken durch die Straßen zu laufen oder dich zu freizügig zu kleiden.
Erlebe alle Sinne
Bei Reisen ist das „Jetzt” essenziell. Das hier und jetzt soll mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Plane für deine Vorhaben ausreichend Zeit ein. So ist es dir möglich, alle Eindrücke deiner Umgebung intensiv wahrzunehmen. Verschiedene Geräusche, Geschmäcker und Gerüche nimmst du auf diese Weise ganz bewusst war. Auch alles, was du siehst, wirst du bei dieser Reiseform speziell erfassen.
Nicht selten sind die schönsten Momente jene, welche wir gar nicht erwarten. Achtsames und naturverbundenes Reisen bedeutet also im Moment zu leben. Alles was du erlebst, solltest du mit allen Sinnen genießen. Eindrücke werden sehr oft anhand Fotos festgehalten. Bei achtsamen Reisen empfiehlt es sich, auch mal ohne Kamera loszuziehen.
Eine Erkundungstour ermöglicht es dir, deine Umwelt mit eigenen Augen zu sehen und zu genießen. Bist du in der Gegend ein zweites Mal unterwegs, nimm deine Kamera mit. Du hast die Umgebung bereits kennengelernt und kannst nun nach optimalen Fotomotiven Ausschau halten. Erinnerungen in Form eines Fotos sind jedoch nicht unbedingt ausschlaggebend. Viel wichtiger sind die Erinnerungen an den Moment selbst im eigenen Geist.
Live like a local
Leben wie Einheimische. Dieser Satz bedeutet nicht nur, dass du dich den Locals anpassen sollst. Es gibt diverse Möglichkeiten, den Alltag, die Routine und die Gepflogenheiten von Einheimischen intensiv kennenzulernen.
Übernachte in einer Airbnb-Wohnung oder einer kleinen inhabergeführten Unterkunft statt in einem fünf Sterne Hotel. Genieße die Köstlichkeiten der regionalen Küche und verweile längere Zeit an einem Ort.
Deine Einkäufe solltest du in regionalen Supermärkten oder auf einem Markt tätigen. So kommst du in den Genuss der regionalen Lebensmittel und lernst Neues kennen.
Entscheidest du dich dafür, auswärts zu essen, dann besuche ein einheimisch geführtes Restaurant. Die Zubereitung der Speisen ist auf die Spezialitäten des Landes ausgerichtet.
In den bekannten großen Fast-Food-Ketten hast du keine Möglichkeit, neue Gerichte und Gewürze auszuprobieren. Außerdem kannst du dich mit den Einheimischen besser unterhalten und so mehr über das Land und die Leute in Erfahrung bringen.
Deine täglichen Rituale
Sicherlich hast auch du deine eigenen täglichen Rituale. Sei es morgens zu meditieren oder den Morgen mit einer köstlichen Tasse Kaffee zu starten. Behalte deine Rituale bei, wenn sie für dich wichtig sind. Lasse sie also nicht in deinem Heimatland, sondern packe sie ganz bewusst in deinen Koffer.
Rituale fördern deine Achtsamkeit und tragen zur Entspannung bei. Würdest du deinen Gewohnheiten im Urlaub nicht nachgehen, kommst du wahrscheinlich weniger ausgeglichen und erholt zurück.
Bilde dich weiter
Es spielt keine Rolle, in welchem Land du dich befindest. Reisen bietet die beste Bildung. Nicht nur durch das Reisen selbst, sondern auch von den Menschen vor Ort kannst du unheimlich viel lernen.
Tief und achtsam reisen startet schon bei der Urlaubsplanung. Informiere und setze dich mit der Geschichte, der Politik und der wirtschaftlichen Lage deines Reiseziels auseinander. Wenn du bei Ankunft bereits über ein fundiertes Wissen verfügst, wirst du das Land und die Menschen besser verstehen.
Dein Basiswissen kannst du dir mithilfe verschiedener Möglichkeiten aneignen. Du kannst Bücher lesen und im Internet recherchieren. Auch Filme geben dir vielfältige Eindrücke über dein Reiseziel.
Reise langsam
Langsames Reisen unterstützt dich dabei, deinen Urlaub achtsam zu gestalten. Da vielen Menschen oft nur zwei Wochen am Stück Urlaub zur Verfügung stehen, ist dies gar nicht so einfach. Langsam zu reisen trägt allerdings dazu bei, Tiefe und Achtsamkeit in deine Reise zu integrieren.
Kurze Reisen verhindern ein langsames Reisen nicht. Auch wenn du nicht wochenlang unterwegs sein kannst, solltest du dich dennoch nicht stressen. Nicht die Anzahl der besuchten Orte bzw. Sehenswürdigkeiten spielen eine Rolle. Verweile lieber länger an einem Ort und lerne diesen dafür intensiv kennen.
Sei mit der Natur verbunden
Ein Abstecher in die Natur kann wahre Wunder bewirken. Raus aus dem stressigen Alltag und rein in die Natur. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Natur zu erleben. Beim Betrachten der funkelnden Sterne am Himmel kannst du sicher komplett zur Ruhe kommen.
Wenn du körperlich aktiv sein möchtest, kannst du etwa surfen, wandern oder rudern. Auf unserer Welt gibt es auch einige außergewöhnliche Naturspektakel zu beobachten. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Polarlichter in Norwegen.
Unsere Welt ist mittlerweile stark digitalisiert. Ein Ausbruch aus unserem digitalen Alltag in die Natur kann uns in eine ganz andere Welt versetzen. Verzichte während deines Urlaubes einmal bewusst auf Smartphone, Tablet, Computer & Co und nehme dein Umfeld ganz bewusst wahr.
Reise nachhaltig
Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt für achtsames und naturverbundenes reisen. Hier solltest du dir die Frage stellen: Wie möchte ich die Umgebung meiner Urlaubsziele vorfinden? Welchen Beitrag kann ich hierfür leisten?
Bedenke, dass auch du einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Du, andere Urlauber und auch die Einheimischen selbst wollen eine intakte Umwelt vorfinden. Nachhaltigkeit setzt sich aus vielen verschiedenen Verhaltensweisen zusammen.
Achte darauf, wenig Müll zu produzieren und Plastiktüten zu vermeiden. Packe in deinen Koffer am besten einen wiederverwendbaren Einkaufsbeutel ein.
Ein sparsamer Umgang mit Wasser und Strom steht bei nachhaltigen Reisen ebenso an der Tagesordnung.
In ärmeren Regionen solltest du nicht versuchen, an jeder Ecke um ein paar Cent zu feilschen. Für Menschen in ärmeren Ländern haben ein paar Cent mehr im Geldbeutel meist eine größere Bedeutung als für uns. Denk‘ daran für guten Service ein faires Trinkgeld zu geben. Unterstütze die Menschen vor Ort, indem du in kleineren einheimischen Läden einkaufen gehst.
Vor- und Nachteile
Wie auch jede andere Reiseform hat auch das achtsame und naturverbundene Reisen seine Vor- und Nachteile. Zu den wesentlichen Vorteilen gehören folgende Punkte:
- Sich Zeit nehmen und intensive Eindrücke zu sammeln.
- Den Moment mit allen Sinnen erleben.
- Langsam reisen und nicht unter Druck alle bekannten Spots besichtigen.
- Regionale Köstlichkeiten kennenlernen und probieren.
- Durch den Kontakt mit Einheimischen den Alltag, die Kultur und die Sitten kennenzulernen und zu verstehen.
- Auf die Besonderheiten der Natur achten und Spektakel (z.B. Nordlichter) bestaunen.
Die wenigen Nachteile, welches naturverbundenes und achtsames Reisen mit sich zieht, sind folgende:
- Durch das längere Verweilen an einem Ort können unter anderem nicht alle Sehenswürdigkeiten und Orte besucht werden.
- Spricht man die Sprache des jeweiligen Landes nicht, gestaltet sich die Kommunikation vor Ort etwas schwieriger.
- Ein Abschalten von unserem oft stressigen Alltag ist nicht immer auf Knopfdruck möglich. Die meisten Urlaube haben eine Dauer von zwei Wochen. Eine komplette Erholung beziehungsweise Regenerierung ist innerhalb dieser kurzen Zeit oftmals nicht möglich.
Es ist zu erwähnen, dass die Vorteile klar überwiegen. Achtsames und naturverbundenes Reisen wird immer beliebter und sollte auch auf deiner To-do-Liste stehen.
Für wen eignen sich achtsame und naturverbundene Reisen
Achtsames und naturverbundenes Reisen eignet sich besonders für jene Menschen, welche alle ihre Sinne wahrnehmen wollen. Urlauber, welche intensive Eindrücke während ihrer Reise erleben möchten, kommen bei dieser Reiseform voll auf ihre Kosten. Diese Reiseform ist ebenso für Personen geeignet, welche ihren stressigen Alltag für eine Zeit hinter sich lassen wollen.
Tipp
Gib deinem Urlaub ein spezielles Thema. Gerade bei achtsamen und naturverbundenen Reisen ist ein Begleiter während deines Urlaubes besonders nützlich. Ein gutes Thema für deine Reise könnte zum Beispiel „Digitale Auszeit” sein.
Yoga und Meditationsreisen helfen dir dabei, deinen Körper und Geist in Einklang zu bringen. Weltweit gibt es unzählige Yoga-Urlaubsangebote.
Fazit
Es kommt nicht darauf an, so viel wie möglich in kurzer Zeit zu entdecken. Viel wichtiger ist es, die Momente intensiv wahrzunehmen und zu genießen. Alle Sinne zu schärfen und mithilfe dessen spezielle Augenblicke festzuhalten.
Die Natur und ihre Besonderheiten bewusst wahrzunehmen, spielt ebenso eine essenzielle Rolle. Achtsamkeit und Naturverbundenheit bei Reisen ist ganz einfach umzusetzen. Probiere diesen Reisestil bei deiner nächsten Reise aus. Du wirst sehen, dass du anhand der genannten Verhaltensweisen viel Neues lernen und entdecken wirst.
